Christen in der Bundeswehr

Die Wurzeln der CoV reichen weit über 100 Jahre zurück. Christen in verschiedenen deutschen Streitkräften haben einander gesucht und in christlicher Gemeinschaft gefunden. Sie haben sich gegenseitig in ihrem Glauben gestärkt, haben Erfahrungen ausgetauscht, Leid geteilt und versucht, miteinander und aneinander zu wachsen.

Die Welt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert – und Streitkräfte mit ihr. So haben sich die Herausforderungen an Soldaten und ihre Familien zum Teil sehr grundlegend gewandelt. Zwei Kernfragen sind über die verschiedenen Generationen geblieben:

Wie kann ein Christ Soldat sein und wie kann ein Soldat Christ sein?

Die Bundeswehr hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Die Ausführung neuer, internationaler Einsatzaufträge, Herausforderungen durch neuartige Bedrohungen, die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, das Verarbeiten von Erlebnisse aus Einsätzen fordern und belasten den Einzelnen. Kontroverse gesellschaftliche und politische Diskussionen hinsichtlich des Einsatzes deutscher Streitkräfte, Umstrukturierungen, deren Auswirkungen auf Soldatenfamilien, ein sich wandelndes Berufsverständnis und vieles mehr erzeugen Fragestellungen, die den Soldaten, der seinen Dienst als Christ tun will, in besonderem Maße herausfordern.

Die CoV-Gemeinschaft von Christen in der Bundeswehr konzentriert sich auf Themen und Bedürfnisse aktiver Bundeswehrangehöriger und deren Familien. Sie berücksichtigt deren Lebensumstände in der praktischen Ausgestaltung des Gemeinschaftslebens.

Versetzungen bedingen aufgrund der Berufstätigkeit der Lebensgefährten und eines komplexer gewordenen Schulsystems immer seltener den Umzug der gesamten Familie. Die daraus entstehenden Trennungsproblematiken werden durch die steigende Versetzungshäufigkeit und Auslandseinsätze verstärkt. Daher bilden Soldatenfamilien zunehmend einen räumlichen Lebensmittelpunkt. Soldaten sind in großer Zahl zu Pendlern geworden. Christen, die zugleich aktive Soldaten sind, scheinen sich dadurch mehr als in der Vergangenheit an die Gemeinde ihres Lebensmittelpunktes zu binden.

Doch auch der Erfahrungsschatz Ehemaliger ist für die Gemeinschaft von Christen in der Bundeswehr wertvoll. Nicht alles ist neu. Vieles können Aktive von älteren Schwestern und Brüdern lernen. Ihre Perspektive kann helfen, aktuelle Fragen und Sorgen einzuordnen und besser zu verstehen.